Eisstationen

Eisstationen
Stationsaufbau auf dem Eis: links die Säge, mittig vorne der Kompressionsteststand mit Laptop daneben und dahinter die Waage zur Dichtemessung.

Die letzten sieben Tage waren voll und intensiv. Wir konnten an vier Tagen aufs Eis für Messungen, an zwei Tagen sogar sowohl vormittags als auch nachmittags, sodass wir bisher insgesamt sechs Eisstationen abschließen konnten. Mittlerweile haben wir eine Routine entwickelt, wie wir am besten alles Equipment packen und wie wir uns auf dem Eis aufbauen, damit alles so reibungslos wie möglich läuft.

Eiskernbohrer

Eine Eisstation besteht aus vier bis fünf Eiskernen. Dazu nutzen wir den roten Kernbohrer, um Querschnitte des Eises mit einen 9cm Durchmesser zu bekommen. Anschließend nutzen wir jeweils einen Kern, um in regelmäßigen Abständen die Kompressionsfestigkeit, die Zugfestigkeit und die Biegefestigkeit des Eises zu bestimmen.

An einem weiteren Kern messen wir alle 10cm die Temperatur des Eises und sägen ihn anschließend ebenfalls in 10cm lange Stück, die wir in Dosen gepackt mit an Bord nehmen, im Labor schmelzen lassen und anschließend den Salzgehalt messen. Als letztes haben wir noch einen fünften Kern, um daran die Eisdichte ebenfalls in regelmäßigen Abständen zu bestimmen.

Zusätzlich zu den Eiskernen machen wir auf dem Eis noch Reibversuche im Schnee. Hintergrund hierzu ist, dass die Schneeauflage auf dem Eis einen großen Anteil am Gesamtwiderstand des Schiffs im Eis hat. Also haben wir ein kleines Modell - spontan getauft auf Le Petit Charcot - das wir kontrolliert durch den Schnee ziehen und dabei die Kräfte messen - an die Mechanikaversierten: wir kennen die Normalkraft, wir messen die Tangentialkraft und bekommen dadurch den Reibbeiwert.

Le Petit Charcot - Unser Reibschlitten in Aktion

Pro Eisstationen brauchen wir etwa drei bis vier Stunden Zeit auf dem Eis und nochmal ähnlich viel Zeit zur Vor- und Nachbereitung. Somit sind unsere Tage sehr lang, aber auch ergiebig und schön.